Mediendesign Dr. Georg Hauptfeld GmbH Edition Konturen
We are publishing book about the central questions of our culture in politics, philosophy, art and history.
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View Rights PortalAlexander Mitscherlich, geboren am 20. September 1908 in München, gehört zu den großen kritischen Gelehrten der Bundesrepublik Deutschland. Von 1960 bis 1976 leitete der Mediziner und Psychoanalytiker das von ihm gegründete Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt am Main. Seine Bücher Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft (1963), Krankheit als Konflikt (1966) und Die Unfähigkeit zu trauern (zusammen mit Margarete Mitscherlich-Nielsen, 1967) lösten tiefgreifende Diskussionen aus. 1969 erhielt Alexander Mitscherlich den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Alexander Mitscherlich starb am 26. Juni 1982 in Frankfurt am Main. Im Suhrkamp Verlag erschienen seine Gesammelten Schriften.
Alexander Mitscherlich, geboren am 20. September 1908 in München, gehört zu den großen kritischen Gelehrten der Bundesrepublik Deutschland. Von 1960 bis 1976 leitete der Mediziner und Psychoanalytiker das von ihm gegründete Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt am Main. Seine Bücher Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft (1963), Krankheit als Konflikt (1966) und Die Unfähigkeit zu trauern (zusammen mit Margarete Mitscherlich-Nielsen, 1967) lösten tiefgreifende Diskussionen aus. 1969 erhielt Alexander Mitscherlich den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Alexander Mitscherlich starb am 26. Juni 1982 in Frankfurt am Main. Im Suhrkamp Verlag erschienen seine Gesammelten Schriften.
Die Freud-Biographik ist durch zwei auffallende, gleichermaßen verzerrende Tendenzen charakterisiert: eine Tendenz zur Hagiographie und eine andere zur Demontage. Abseits dieser teils idealisierenden, teils vermeintlich entlarvenden Freud-Interpretationen entfaltete sich in den letzten drei Jahrzehnten eine Freud-Forschung, die, geduldig und gelassen Fakten sammelnd, neue Erkenntnisse über Freuds Leben und Denken zutage gefördert hat. In welchem Ausmaß die bisherige Freud-Biographik auf den Details der Bernfeldschen Beiträge aufbaut, zeigt die Herausgeberin Ilse Grubrich-Simitis, ihrerseits Psychoanalytikerin und Autorin von Veröffentlichungen zur Geschichte der Psychoanalyse, in der Einleitung.
Ricoeur kommt es in diesem Buch auf das neue Verständnis des Menschen an, das Freud eingeführt hat.
Seit der frühen Neuzeit und verstärkt seit der Aufklärung sollte das göttliche Privileg vom unbedingten Besitz der Wahrheit demokratisiert werden. Die Enthüllung der Wahrheit war auch ein herrschaftskritisches Motiv. Hans Blumenberg verfolgt in diesem späten Nachlasstext die Figur der nackten Wahrheit durch die Philosophiegeschichte, allerdings mit einer verstärkten Aufmerksamkeit für die Kosten jenes Enthüllungsgestus. Nietzsche, der Verteidiger der Rhetorik, und Freud, der die Entwicklung seiner Theorie ohne Rücksicht auf das Wohl einzelner Patienten verfolgt habe, sind für Blumenberg dabei die zentralen Antipoden.
Pontalis verfolgt mit dem hier vorliegenden Buch die Absicht, Freuds theoretische Positionen zu überprüfen und sie dort, wo es notwendig erscheint, kritisch fortzuentwickeln, um die Psychoanalyse als wissenschaftliche Theorie für die Gegenwart handhabbar zu machen. Ausgangspunkt von Pontalisʼ Untersuchung ist die These, daß sich für die Psychoanalyse »nach Freud« neuartige Probleme stellen, die es erst einmal zu formulieren gilt. Das betrifft insbesondere die Rolle der Sprache als Brücke zwischen Analytiker und Patient, als Mittel und Ziel des therapeutischen Prozesses, schließlich als Medium, in dem die Heilpraxis zur Theorie gerinnt. Nicht minder wichtig ist Pontalisʼ Polemik gegen Versuche, die Psychoanalyse mittels Umbiegung in eine Theorie der Anpassung, wie sie besonders von der Ich-Psychologie angloamerikanischer Prägung betrieben wird, in ihren entscheidenden Punkten zu verflachen. Insofern erweist sich Pontalis als durchaus orthodoxer Analytiker auch da, wo er Freuds Auffassungen kritisiert.
Nach Freuds Tod wurde seine geistige Hinterlassenschaft aufgeteilt auf zwei Gruppen von Erbgängern, die sich gleichgültig wenn nicht feindlich gegenüberstehen. Die professionellen Psychoanalytiker verloren die gesellschaftliche Bedingtheit der Theorie Freuds aus den Augen und neigten dazu, seine um den sozialen Aspekt beschnittene Metapsychologie zu dogmatisieren. Die psychoanalytisch interessierten Soziologen und Politiker dagegen ignorierten die »klinische« Bedingtheit von Freuds sozialem und politischem Denken, weshalb sie es oft vorschnell absolut setzten oder verwarfen. Paul Roazen versucht, dieser für beide Seiten unglücklichen Entwicklung entgegenzutreten. Er zeigt, daß das Studium von Freuds Sozialcharakter uns helfen kann, seine Psychologie besser zu verstehen und damit auch ihre Grenzen zu erkennen. Er zeigt zugleich, daß Freuds soziales Denken nur im Zusammenhang mit seinen empirischen Entdeckungen auf klinischem Gebiet seinen vollen Sinn erhält und hier auch auf seine Grenzen stößt.
Dieses Buch verfolgt mit den Erkenntnismitteln der Psychoanalyse den Weg durch ihre eigene Geschichte, Theorie und Praxis, durch die Bildung ihrer Schulen und Bewegungen. Es ist auch eine andere Aufklärung über das emanzipatorische »Programm der Aufklärung«. Die Freudsche Psychoanalyse wird als unterirdische Schöpfungsgeschichte des Subjekts entgegen der oberirdischen Ordnung herrschender Rationalität wieder bewußtgemacht und zugleich der Mythos von ödipus als Metaphysik der Psychoanalyse erhellt. Wie Nietzsche zielt die Psychoanalyse Freuds auf eine Wiedereinführung des verlorenen konnaturalen Denkens und der Bedeutung des Leibes für die menschliche Lebenswelt.
Die Freude erscheint Epikur als das wahre Gut, der Schmerz als das wahre Übel. Und so will er das Leiden der Seele bannen, das Leben von jeder Angst befreien, indem man die Fähigkeit erwirbt, es mit Bewußtsein weise und freudvoll zu gestalten.